Nach einem herrlichen Aufstieg durch das Alfental, vorbei an schönen Almhütten und über blumenübersähte Mähder, steigen sie in voller Pracht empor, die Sextener Dolomiten und ihre berühmten Drei Zinnen. Sie sind die unbestrittenen Stars dieser Etappe und lassen vergessen, dass hier einst eine heiß umkämpfte Grenze verlief, deren Reste noch unübersehbar als mahnende Erinnerung in der Landschaft stehen. Der Ausblick vom Toblacher Pfannhorn (2.663 m) stellt einen Höhepunkt des „Herz Ass“ dar und lässt noch viel ältere Spuren in der Landschaft erkennen, eine geologische Nahtzone von Kontinenten, dem Zusammenstoß der afrikanischen und europäischen Platte, entlang derer sich heute das Pustertal weit hinunter in den Vinschgau zieht.
Der persönliche Trumpf ist ein Umweg zum Thurntaler See und der Parggenspitze (2.323m) mit dem Jugendkreuz.
Abstiegsmöglichkeiten:
über die Tafine vom Astattsattel nach Innervillgraten
über Sennersteig und Thurntaler Bergstraße nach Außervillgraten
bei der Bergstation Gadein Abfahrt mit der Gondelbahn nach Sillian
ab Thurntaler Rast Abholung durch Herz-Ass-Villgratental-Wandertaxi
Der Thurntaler Urban war ein armer Tagwerker in Unterwalden und fristete mit der Urschl, seinem Weib, ein kümmerliches Leben. Im Nebenverdienst sammelten sie in den Bergen Heilkräuter, um sie auf den Markt in Sillian zu verkaufen. Aber das Geschäft ging schlecht und schlechter. Alles kaufte lieber bei den fremden Kräuterkrämern. Wenn sie mit der Ware von Hof zu Hof hausierten, wurden sie überall abgewiesen und bei Tür und Tor hinausgeschafft.
Da packte Urban der Zorn und er schwor Rache. Auf dem Heimweg fluchte er so lang und laut, bis der Teufel leibhaftig vom ihm stand. Urban rief: "Mir kannst auch du nicht helfen, schwarzer Teufel! Mach dich fort!" Dieser darauf: "Was immer du willst, alles sollst du haben, wenn du mir die Seele verschreibst!" Urban schlug kurzerhand ein und unterschrieb mit dem eigenen Blut.
Nun hatten alle Bauern arg zu leiden, denen Urban etwas heimzuzahlen hatte. Durch seine Teufelsmacht schadete er jedem, wo er nur konnte. Viele kamen durch ihn um Haus und Hof, Hab und Gut. Als die Leute merkten wer der wahre Übeltäter war, verjagten sie ihn, und er musste sich zum Thurntaler See flüchten, wo er fortan in einem Felsloch hauste. Wenn er mit seinem Stecken Wellen ins dunkeltiefe Wasser schlug, zog schnell ein wildes Unwetter auf und richtete in der ganzen Gegend großen Schaden an. Wenn Blitz und Donner tobten, fuhren Urban und Urschl in einer hölzernen Milchschüssel durch die Lüfte davon. Manchmal ist der Höllische selber mitgeritten.
Er nahm Pickel und Schaufel und begann, das Ufer abzugraben, um den See auszulassen, damit das ganze Tal überschwemmt und verschüttet würde. Dies sah zufällig ein Hirtenbub. Der machte schnell Lärm. Das Volk flüchtete ins Gebet, eilte zur Kirche und ließ läuten. Als Urban die große Löfflerin hörte, war sein höllische Kraft gebrochen: "Weil ich den Stier in Sillian brüllen hörte, kann ich nicht mehr weiter!" Aus Wut warf er die Schaufel samt den Letten drauf weit von sich, und wo sie niederfiel, sind heute noch schwarze Flecken, wo gar nichts wächst.
Der Thurntaler Urban trieb noch andere Stücke, bis ihn und die Urschl der Arm der Gerechtigkeit ergriff und ins Loch steckte. Zuletzt wurde er gehängt, sie wurde geköpft. Die Leichen wurden verbrannt. Die Asche wurde in alle vier Winde gestreut.